Verbändeappell zum breiten Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft

Wasser Wasserstoff

In einem Appell an die Bundesregierung fordern die kommunalen Spitzenverbände (DStGB, DLT, DST) zusammen mit dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft (ver.di), und dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) eine analoge Behandlung von Wasserstoff- und Gasnetzen. Sie reagieren damit auf einen Vorschlag der EU-Kommission, worin nicht zwischen Fern- und Verteilnetzen beim Wasserstoff unterschieden wurde und eine eigentumsrechtliche Trennung zwischen Wasserstoff- und Gasnetzen, sog. Unbundling, vorgesehen ist. Das EU-Parlament hatte sich am 9. Februar 2023 gegen eine solche Trennung ausgesprochen, aber die Positionierung des Rates der EU steht noch aus. Nun fordern die Verbände die Bundesregierung auf, sich im Energieministerrat für folgende Punkte einzusetzen:

  • die Differenzierung der Netzebenen „Fernleitung“ und „Verteilung“ bei Wasserstoff analog zum jahrzehntelang bewährten Gassystem
  • die Möglichkeit des gemeinsamen Betriebs von Wasserstoff- und Gasnetzen ohne die unnötige bürokratische Hürde der Trennung in zwei Gesellschaften im Rahmen einer horizontalen Entflechtung
  • die Anwendung der bei Gas- und Stromnetzen bewährten Entflechtungsregeln auf Wasserstoff entsprechend der jeweiligen Netzebene unter Beibehaltung der Möglichkeit des ITO-Modells (Independent Transmission System Operator) für Fernleitungsnetzbetreiber auch nach 2030.

Weitere Informationen unter https://www.dstgb.de/themen/energiewende/aktuelles/hochlauf-einer-wasserstoffwirtschaft-potenziale-der-verteilnetzebene-nutzen/230215-verbaendeappell-gaspaket-vku-bdew-dstgb-verdi-bdi-dlt-dst.pdf?cid=uv4

29.03.2023